Im heutigen Alltag ist Stress für viele Menschen keine Seltenheit mehr. Zur Bekämpfung von Stress gibt es eine Vielzahl an Medikamenten und Therapien, aber auch Sport kann gegen Stress helfen. Im folgenden Artikel wird hierauf näher eingegangen.

Ursprung

Bis heute gibt es keine Einigung auf eine Definition von Stress. Je nach Betrachtung gibt es eine Vielzahl an Definitionen. Eine der ersten Definitionen wurde von dem „Vater der Stressforschung“ Hans Selye verfasst: Stress ist ein körperlicher Zustand unter Belastung, welcher durch Anspannung und Widerstand gegen äußere Stressoren gekennzeichnet ist (Beckmann, 2009). Der Ursprung von Stress kommt aus der Jäger- und Sammler-Zeit, in der Menschen ihre Nahrung jagen oder vor Gefahren fliehen mussten (Lendemann, 2013). Im Ursprung ist Stress also keine Gefahr für den menschlichen Körper. Erst lang andauernder Stress kann dem Körper Schaden zufügen.

Stressreaktionen im Körper

Wenn heutzutage Menschen außergewöhnlichen Situationen oder psychischen Belastungen ausgesetzt sind, die für sie neu sind, verspüren sie Stress.
Hierbei stellt der Körper eine Menge Energie zur Verfügung und bereitet sich darauf vor diese Situation bzw. Belastung zu meistern.
Dadurch entstehen kurzfristige Reaktionen im Körper, die die Produktivität und Leistungsfähigkeit erhöhen: ansteigender Blutdruck, schnellerer Herzschlag und erhöhte Atmung.

Durch diese Reaktionen entwickelt der Mensch eine optimale Leistungsfähigkeit und empfindet den Stress als positiven Stress, den sogenannten „Eustress“. Wird die Situation hierdurch bewältigt, kommt der Mensch wieder zur Ruhe und Herzschlag, Blutdruck und Atmung normalisieren sich wieder.
Reichen jedoch die eigenen verfügbaren Mittel zur Bewältigung der Situation nicht aus, halten die Reaktionen andauern an und der Mensch empfindet den Stress als negativ, den sogenannten „Distress“ (Selye, 1974). Halten die Stressreaktionen langfristig an, sind sie schädigend für uns. Daraus resultierende Folgen können u.a. sein: Konzentrations-, Leistungsabnahme, Depressivität, Erschöpfung, Daueranspannung. Zudem kann es zu einer Schwächung des Immunsystems kommen, woraus Herz-Kreislauf-Erkrankungen resultieren können (Bamberg, Keller, Wohlert & Zeh, 2012).

Wie wirkt sich körperliche Aktivität auf die psychische Gesundheit aus?

Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Symptome von psychischen Erkrankungen reduzieren, die Stimmung anheben und das Wohlbefinden steigern (WHO, 2010). Außerdem kann regelmäßige körperliche Aktivität die Denk-, Lern- und Urteilsfähigkeit von Erwachsenen fördern (Janssen, Leblanc, 2010). Eines der besten Beispiele für körperliche Aktivität ist der Sport. Sport ist für seine stimmungsaufhellende und ermüdungshemmende Wirkung bekannt. Zeitgleich werden durch Bewegung und Sport Stresshormone abgebaut. Somit ist Sport ein perfekter Ausgleich für den Arbeitsalltag. Eine Vielzahl an Studien weist nach, dass schon eine kurze Dauer von ca. 20 Minuten ausreicht, um die Stresshormone im Körper abzubauen. Sowohl Eine Kooperationsstudie der Universität Basel und mehrerer schwedischer Universitäten konnte nachweisen, dass sich moderate sportliche Aktivität positiv auf den Stress auswirkt. Aber auch Krafttraining beugt nachweislich gegen Stress vor bzw. steuert diesem entgegen.

Fazit:

Die Bedeutung von Sport in Verbindung mit Stress ist enorm wichtig. Man muss sich hierbei auch nicht bis zum Maximum verausgaben, es reichen moderate kurze Einheiten, um Stress vorzubeugen.

Autor: Patrick Groetzner
 

Quellen:
Bamberg, E., Keller, M., Wohlert, C. & Zeh, A. (2012). BGW-Stresskonzept. Das arbeitspsychologische Stressmodell. Hamburg: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.
Beckmann, Jürgen. (2009). Stress- und Schmerzursachen verstehen: Gesundheitspsychologie und -soziologie in Prävention und Rehabilitation. Georg Thieme Verlag.
Gerber, Markus/Börjesson, Mats et al. (2016). Fitness Moderates the Relationship between Stress and Cardiovascular Risk Factors, in: Medicine & Science in Sports & Exercise, Nr. 48(11, S. 2075-2081.
Janssen, I. & LeBlanc, A.G. (2010). Systematic review of health benefits of physical activity and fitness in school-aged children and youth. International Journal of Behavioural Nutrition and Physical Activity.
Lendemann, Jürg. (2013). Stress: zurück in die Steinzeit. Wissen und Wissenschaft. OTX World, Nr. 99, S. 45.
Selye, H. (1975). Stress and distress. Compr Ther, S. 9-13.
World Health Organization (WHO, 2010). Gobal recommendations on physical activity for health. Genf.